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Nicht für alle Babys ist das Zahnen ein Kinderspiel. Aber wir geben dir Tipps, wie du mit einfachen Methoden und sanften Hilfen das Zahnen deines Babys unterstützen kannst.
Anlage schon vor der Geburt
Bereits vor der Geburt sind die Milchzähne im Kieferknochen angelegt. Aber erst zwischen dem 6. und 10. Lebensmonat brechen die Zähne durch. Doch die Reihenfolge ist nicht bei allen Kindern gleich: Während bei den einen Kindern die unteren Schneidezähne zuerst durchblitzen, sind es bei anderen die oberen oder auch die seitlichen Zähne. Die Backen- und Eckzähne kommen in der Regel am Schluss. Allerdings bis das vollständige Milchgebiss durchgebrochen ist, dauert es gut 2,5 bis 3 Jahre.
Anzeichen für das Zahnen
- Vermehrte Speichelproduktion, das Baby sabbert
- Das Baby kaut an seinen Fingern und anderen Gegenständen herum
- Das Zahnfleisch ist verschwollen und gerötet
- Das Baby zieht mehr an den Ohren
- Die Wangen sind gerötet und heiß
- Das Baby ist quengelig und anhänglich
- Unruhige Nächte zählen auch zu häufigen Begleiterscheinungen
- Vermehrtes Nuckel- und Saugbedürfnis zur Beruhigung an Brust und/oder Schnuller
- Durchfall und Fieber können das Zahnen begleiten
Da das Immunsystem beim Zahnen vorübergehend geschwächt ist, steckt hinter Durchfall und Fieber meist ein leichter Infekt, der mit dem Zahnen zusammentrifft.
Was hilft beim Zahnen?
Für die Mama
Allem voran brauchen die Kinder in dieser Zeit liebevolle Zuwendung und Nähe. Da kann ein Tragetuch eine sinnvolle Hilfe sein, das den Alltag erleichtert. Aber gerade wenn das Baby sehr anspruchsvoll ist, vergessen Eltern oft auf ihre eigenen Bedürfnisse. Daher ist es von großer Bedeutung, nahrhaft und ausreichend zu essen: Denn mit leerem Magen und niedrigem Blutzuckerspiegel fühlen sich anstrengende Phasen noch schlimmer an. Vielleicht besteht auch die Möglichkeit, Entlastung untertags zu finden durch eine liebe Nachbarin, die eine Runde spazieren geht oder die Oma, die etwas zu essen vorbeibringt.
Doch wenn die Erschöpfung schon groß ist und die Nächte kurz, dann kann auch eine Suppe mit Bockshornkleesamen einen Energieschub bringen:
Zutaten: 2 Kartoffel, ½ Zwiebel, 1 Messerspitze Bockshornkleesamen, 300ml Gemüsesuppe, 100ml Buttermilch, Salz, Schnittlauch und Petersilie (gehackt).
Bockshornklee und klein geschnittenen Zwiebel in ein wenig Öl oder Butter anrösten, anschließend geschälte Kartoffelscheiben hinzugeben und mit Suppe aufgießen. Etwa 15 Minuten leicht kochen lassen. Zuletzt die Buttermilch unterrühren und mit Salz und Kräutern abschmecken. Guten Appetit!
Auch unsere Energiekugeln sorgen für Aufschwung.
Für das Baby
Massagen: Schon vor dem Durchbruch kannst du das Zahnfleisch und den Kiefer mit sauberen Fingern massieren.
Kauen: Ähnlich einer Massage wirkt das Kauen auf harten Gegenständen. Aber ob Plastiklöffel, Karotten oder Beißringe: Lass dein Baby auf keinen Fall mit diesen Zahnungshilfen alleine, damit es sich nicht verschluckt. Wenn du Beißringe kaufst, achte darauf, dass diese weder Weichmacher, noch PVC enthalten. Ringe aus Polypropylen und Polyethylen sind bedenkenlos. Aber den Beißring nie ins Gefrierfach legen, sondern immer nur in den Kühlschrank.
Tipp: Wenn die Gegenstände leicht gekühlt sind, lindern sie die Schmerzen und mindern die Durchblutung. Auch Eis aus Muttermilch in länglicher Form tut gut!
Homöopathie: Chamomilla D12, 3mal 5 Globuli, im Akutfall alle 2 Stunden. Erhältlich sind auch fertige Mischungen in der Apotheke (Osanit) oder Zäpfchen auf pflanzlicher Basis gegen Unruhezustände (Virbucol).
Veilchenwurzel: Die Wurzel der Wilden Iris (in der Apotheke erhältlich) verursacht keine Karies und gibt schmerzlindernde Inhaltsstoffe ab, wenn auf ihr gekaut wird. Gereinigt wird die Veilchenwurzel einfach im kochenden Wasser.
Schüssler Salze: 3-mal täglich 1 Tablette von folgenden Mitteln:
- Nr.2: Unterstützt den Zahndurchbruch und lindert damit verbundene Beschwerden
- Nr.1: Erleichtert den Durchstoß des Zahnes
- Nr.3: Bei Fieber und/oder Durchfall bzw. Verstopfung in der Zahnungsphase
- Nr.5: Bei starker Unruhe
- Nr.8: Bei starkem Speichelfluss oder begleitendem Schnupfen
Tipp: Bei Babys kann die Tablette mit ein wenig abgekochtem Wasser zu einem Brei verrührt werden. Dieser kann dann per Löffel oder auf einem Schnuller verabreicht werden.
Tee: Kamillenblüten- oder Salbeiblättertee schluckweise zu trinken geben oder die schmerzende Stelle damit betupfen. Auch ein Waschlappen, der in Tee getränkt wurde, kann zum Kauen angeboten werden.
Zahnungsöl: Mische 1 Tropfen Kamille mit einem 1 EL Sonnenblumen- oder Rapsöl und massiere damit die entzündete Stelle im Mund. Die Anwendung erfolgt mehrmals täglich.
Akupressur: Begleitend zur Massage am Zahnfleisch, kann auch der Punkt zwischen Daumen und Zeigefinger massiert werden. Der Punkt befindet sich genau an der Hautwulst. 30 bis 60 Sekunden sanft drücken und im Uhrzeigersinn kreisen.
Fußreflexzonenmassage: Die Punkte für die Zähne befinden sich direkt an den Zehenkuppen. Die Zehen einzeln massieren. Dabei kann unnterstützend ein wenig Lavendelöl verwendet werden (1 Tropfen Lavendelöl mit 1 EL Speiseöl mischen).
Kinder-Tuina: Die Mundwinkel sind Punkte aus dem Bereich der Kinder-Tuina, die sich auf den Speichelfluss auswirken. Ähnlich wie bei der Akupressur, werden diese Punkte 30-60 Sekunden kreisförmig angeregt. Darüberhinaus kann diese Massage um eine Wangenmassage mit Zahnungsöl erweitert werden.
Bachblüten: Da viele Kinder in der Zahnungsphase sehr unruhig sind, können Bachblüten für das innere Gleichgewicht eingesetzt werden. Eine Mischung als Clematis, Impatiens und Walnut unterstützt diese Phase. 4 Mal 4 Tropfen täglich. Auch die Rescuetropfen können hier zum Einsatz kommen.
Doch wenn alle diese Möglichkeiten nichts helfen und deine Kräfte genauso erschöpft sind wie jene vom Baby, dann kann auch ein Schmerzmittel (z.B. Nureflex oder Mexalen) helfen. Auch ein stärkeres Zahnungsgel (Dentinox) wäre eine Alternative, aber bitte nur einen sehr, sehr sparsamen Einsatz. Denn nicht nur, dass Dentinox Alkohol enthält, ist seine Basis ein Lokalanästhetikum Lidocain, das allergische Reaktionen hervorrufen kann.