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Stillen ist das Beste fürs Baby und meist auch das Angenehmste für die Mutter. In den ersten Wochen stillen nahezu alle Frauen. Doch danach nimmt die Stillhäufigkeit ab. Nur zehn Prozent aller Kinder erhalten in den ersten fünf bis sechs Lebensmonaten nichts anderes als Muttermilch. Um länger zu stillen ist es wichtig, sich über das richtige Stillen zu informieren.
Informationen beschaffen
Wenn du dein Baby stillen willst, informiere dich schon vor der Geburt. Befrage deinen Arzt oder deine Hebamme oder – besser noch – Freundinnen oder Frauen aus deinem Bekanntenkreis, die schon Kinder gestillt haben. Du kannst auch Bücher oder Zeitschriften lesen oder Informationen aus dem Internet holen. Manche Frauen müssen in der Schwangerschaft ihre Brustwarzen vorbereiten, sodass das Stillen dann besser oder überhaupt klappen kann. Besonders Flach-oder Hohlwarzen benötigen dies. Aber auch sonst ist eine Vorbereitung der Brustwarzen sinnvoll, damit du das Stillen nicht aufgrund schmerzender Brustwarzen aufgeben musst.
Das Stillen beginnt unmittelbar nach der Geburt. Es ist mittlerweile üblich, das Neugeborene gleich nach der Geburt der Mutter auf den Bauch zu legen. Dies ist der erste Nahkontakt und für das Stillen sehr wichtig. Im Anschluss an die Geburt ist das Kind meist wach und sucht eifrig nach der Brustwarze, um zu saugen. Hilft man dem Neugeborenen, indem man es sanft unter den Fußsohlen unterstützt, kann es vom Bauch der Mutter an die Brust robben. Hier sucht es eifrig nach der Brustwarze und saugt, sobald es sie findet.
Es ist wichtig, die Brust bald zu stimulieren, da die Milchmenge davon abhängt, wie oft das Baby saugt.
Die Anlegeposition
Es ist wichtig, gut und entspannt zu sitzen. Dein Rücken und deine Arme sollten gut unterstützt sein. Das Baby sollte mit seinem Bauch an deinem Bauch anliegen und sein Kopf sollte ein wenig nach hinten gebeugt sein. So bleibt seine Nase frei. Die meisten Säuglinge saugen eifrig, sobald sie die Brustwarze an ihrer Wange spüren.
Reagiert dein Kind nicht oder ist es schläfrig, kann man den Saugreflex stimulieren, indem man dem Baby sanft mit der Fingerspitze über die eine Wange und die Lippen streicht. Das Baby dreht daraufhin den Kopf zur gestreichelten Seite und sucht mit offenem Mund die Brust. Es ist sehr wichtig, nicht über beide Wangen zu streichen, da dies das Baby verwirrt. Wenn du das Gefühl hast, dass das Kind langsam trinkt oder beim Stillen einschläft, kannst du es so stimulieren. Das Baby sollte so lange wie möglich an der ersten Brust saugen, bevor man zur anderen wechselt.
Das Saugen
Um richtig saugen zu können, muss das Baby die Brustwarze richtig im Mund haben, und zwar die ganze Brustwarze und den dunklen Ring, der sie umgibt. Ist dies nicht der Fall, kann das Baby kein Vakuum zwischen seiner Zunge und dem weichen, hinteren Teil des Gaumens erzeugen.
Saugt das Baby nur am äußersten Teil der Brustwarze, kann es die Brust nicht vollends entleeren und die Brustwarze wird wund. Um das Baby erneut anzulegen, stimuliere es leicht mit dem kleinen Finger am Mundwinkel, hierdurch lässt es von der Brust ab. Lasse es seinen Mund weit öffnen (streiche ihm leicht über die Wange) und lege es erneut an.
Das Baby von der Brust lösen
Es ist eine gute Idee, zu üben, wie man Pausen beim Stillen einlegt. Zieht man das Baby einfach weg, während es saugt, werden die Brustwarzen schnell sehr wund. Stattdessen kann man sanft den kleinen Finger in Babys Mundwinkel einführen. Hierdurch hebt man das Vakuum im Mund des Kindes auf und es öffnet reflektorisch den Mund.
Steigerung der Muttermilch
Der beste Rat ist häufiges Stillen. Das Baby sollte so lange trinken, wie es will. Auch Ausruhen und Entspannen ist wichtig, vor allen Dingen, wenn du meinst, deine Milchproduktion nimmt ab. Es ist günstig, etwa alle zehn Minuten die Brust zu wechseln, um das Baby zu stimulieren. Ist es schläfrig, sollte es beim Stillen wach gehalten werden. Gib bei jedem Stillen beide Brüste, hierdurch gehst du sicher, dass dein Baby alle Milch bekommt, die zur Verfügung steht. Gleichzeitig regst du so deine Milchproduktion an. Stillen ist und bleibt das Beste für dein Kind. Als Unterstützung zur Milchsteigerung können homöopathische Mittel verwendet werden, aber auch Bockshornkleesamen und Malzbier bzw. Malzkaffee. Ebenso ist der Einsatz eines Brusternährungsset eine Möglichkeit, die Milchprodukion effektiv zu steigern. Achte unbedingt auf deine Ernährung!
Gibt man Saft, Brei oder Flaschenmilch zu, wird das Baby schneller satt und verliert die Lust zu saugen. Darüber hinaus kann die Flasche das Baby verwirren, da die Saugtechnik bei Brust und Flasche nicht die gleiche ist. Ein vollgestilltes Baby braucht in der Regel keine zusätzliche Flüssigkeit und Nahrung. Solltest du aufgrund von Gewichtsproblemen zufüttern müssen, verwende Sauger der Firma Medela oder erkundige dich sich zum Thema Cup Feeding, um eine Saugverwirrung zu vermeiden. Denke auch an dich selbst. Du bist es, die die Milch produziert, ernähre dich daher gesund und trinke reichlich, z.B. Wasser oder Himbeersaft. Trinke etwas, während du stillst. Entspanne dich und gönne dir Pausen. Deine Milchproduktion funktioniert besser, wenn du entspannt und ausgeruht bist. Auch viel Hautkontakt unterstützt die Milchproduktion durch das Hormon Oxytozin, das dann ausgeschüttet wird. Schläft dein Baby, solltest auch du dich ausruhen.