In den ersten zwei Jahren wächst das Skelett um zwei Zentimeter pro Monat, der Körper des Kindes arbeitet auf Hochtouren, Nervenverbindungen werden geknüpft und ständig ist das Kind in Bewegung. Damit das Kind diese Höchstleistungen überhaupt erbringen kann, braucht es eine ausgewogene Ernährung von Anfang an.
Die ersten sechs Monate – und dann?
Stillen in den ersten sechs Monaten ist laut Empfehlungen der WHO das Beste für das Baby. Wenn eine Mutter nicht stillen kann oder möchte, werden spezielle Säuglingsnahrungen als Ersatz empfohlen, die der Muttermilch in ihrer Zusammensetzung am ähnlichsten sind.
Mit Beginn der Beikostzeit müssen sich Eltern auch damit auseinandersetzen, was ihr Kind braucht und wie es die Nährstoffe und Vitamine aufnehmen kann. Das braucht eine gute Struktur des Essensplans, damit es zu keinen Mangelerscheinungen kommt. Diese können sich langfristig ungünstig auf die Entwicklung auswirken.
Experten warnen: Kinder ernähren sich falsch
2011 ergab eine Studie, dass Kleinkinder zu viel, zu süß und zu fett essen. Als wäre das noch nicht genug, ernähren sie sich auch zu eiweiß- und salzreich. Die Zahlen haben ergeben, dass Kleinkinder häufig doppelt so viel Eiweiß zu sich nehmen wie nötig, die Zufuhr essenzieller Fettsäuren wird nicht einmal annähernd erreicht. Dafür verdoppelt ist der Süßigkeitenverzehr und damit weit über der empfohlenen Zuckermenge. Im Falle von Vitamin D erreichen sogar nur zwei von zehn Kindern die angegebene empfohlene Menge. Doch was passiert, wenn sich Kinder ungesund ernähren?
Zu viel Eiweiß
Ein Zusammenhang zwischen zu viel Eiweiß und Übergewicht wurde in den letzten Jahren festgestellt. Ein erhöhter Eiweißkonsum verstärkt demnach die Bildung von Fettzellen und fördert die Fettspeicherung.
Zu wenig Eisen
Eine ausreichende Eisenzufuhr ist besonders in den ersten zwei Jahren des schnellen Wachstums wichtig. Eine langfristige Folge tritt erst im Schulalter auf und kann zu eingeschränkter Merkfähigkeit oder geringeren mathematischen Fähigkeiten führen.
Zu viel Zucker
Auch auf die Zähne wirkt sich die falsche Ernährung schlecht aus. Denn auch zu viel Zucker lässt Karies entstehen. Zucker ist aber auch deswegen schlecht, weil er zu Übergewicht führt, das wiederum weitere Erkrankungen wie Gicht, Diabetes oder Rheuma hervorrufen kann. Erschreckend ist auch, dass häufig bei 10-jährigen (!) Fettablagerungen in der Aorta gefunden werden.
Zu wenig Vitamin D
Eine bedingte Störung des Knochenaufbaus (Rachitis) wird durch einen Vitamin D-Mangel hervorgerufen, sodass das Skelett erheblich deformiert sein kann.
Wie wichtig eine ausgewogene und gesunde Ernährung ist, machen diese Beispiele nur allzu deutlich. Eine Orientierung, worauf es bei der Ernährung ankommt, bietet die Ernährungspyramide. Je älter Kinder werden, desto wichtiger ist nicht nur die Vorbildwirkung, sondern auch das Miteinbeziehen beim Kochen, Einkaufen und Planen der Mahlzeiten. So entwickeln sie allmählich ein gutes Gespür, was ihnen gut tut und was sie brauchen.