Citytrip: Venedig mit Kindern

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Städtetrip nach Venedig mit Kindern – Die Lagunenstadt Venedig ist für Kinder eine tolle Reisedestination. Diese Stadt geht wirklich ans Herz und hat meine große Tochter sogar zu Tränen gerührt. Es ist ein ganz besonderes Flair, das von Venedig ausgeht. Aber von vorne.

Die Vorbereitungen: Reisen bildet – sagt man zumindest. Ich lege wert darauf, die Kinder in unsere Planungen miteinzubeziehen und mich auch an ihren Interessen zu orientieren, wenn wir eine Stadt besichtigen. Das hat bisher immer gut geklappt und so haben wir auch dieses Mal Zeit in die Vorbereitungen investiert. Begonnen hat alles mit einem Buch aus der Baumhausreihe: „Sturmflut vor Venedig „.

„Mama, wir müssen unbedingt einmal nach Venedig. Venedig geht bald unter und die Seufzerbrücke klingt so spannend, die möchte ich gerne noch einmal sehen.“ Das Interesse war geweckt und so stellten meine Kinder immer mehr Fragen zu Venedig. Je mehr wir uns darüber informierten, desto mehr baute sich unsere Sehnsucht nach dieser Stadt auf und wir beschlossen im Sommer, wenn wir ohnehin in Italien urlauben, Venedig zu bereisen. Gesagt, getan.

Schon als wir in Hamburg waren, zahlte sich die Investition in einen Reiseführer für Kinder aus, denn so wissen sie schon ein wenig was sie erwartet und können auswählen, was sie gerne sehen würden. Auch für Venedig haben wir einen ganz tollen und kindgerechten Reiseführer „Venedig für dich!: Der Reiseführer mit Comics und Rätseln“ entdeckt, ohne dem wir wohl nicht nach Burano und Murano gefahren wären. Diesen Reiseführer möchten wir euch wirklich ans Herz legen: Er enthält viele Infos, auch geschichtliche Hintergründe zur Entstehung von Venedig, einen kurzen Exkurs in die verschiedenen Baustile und eine Beschreibung der touristischen Highlights inklusive Rätselaufgaben und anderen Aufgaben für Zwischendurch, die die Kinder dann vor Ort erledigen können. Praktisch ist auch, dass bei jeder Sehenswürdigkeit die Vaporetto-Station angeschrieben steht.

Auf unserer Venedig-Bucket-List standen also:

  • Burano und die bunten Häuser
  • Murano und die Glasbläser
  • Markusplatz mit Markusdom und Campanile
  • die Seufzerbrücke
  • die Rialtobrücke
  • Venedigs einzige Brücke ohne Geländer
  • den Canal Grande und
  • das Hard Rock Café
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Jetzt geht es los! Wir starteten los in Richtung Hafen, um in Richtung Burano aufzubrechen. Wir nahmen die öffentliche Linie, die deutlich günstiger war und uns mehr Spielraum und Flexibilität ließ, als mit einer Touristengruppe mitzufahren. Mit Kindern ist das schon ein wichtiges Kriterium. Burano sollte unsere erste Station am Weg nach Venedig werden.

Burano mit Kindern

Burano war noch verschlafen, als wir es um etwa 9 Uhr erreichten – die ersten Einheimischen öffneten gerade ihre Fensterläden, es war nichts los und wir hatten so die Gelegenheit, die bunten Häuser ganz auf uns wirken zu lassen. Und wirklich: Wir haben keine Häuser mit derselben Farbe nebeneinander gefunden.

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Burano ist auch für seine Klöppelkunst bekannt, wie wir aus dem Reiseführer erfuhren und so haben wir uns ein typisches Andenken mitgenommen.

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Und nun eine Frage an dich: Weißt du, warum Burano bunte Häuser hat? Ich hätte es nicht gewusst…..

Weiter ging es dann nach Murano.

Murano mit Kindern

Murano ist bekannt für seine Glaskunst und für seine Glasbläser. Natürlich gibt es auch die Möglichkeit, den Glasbläsern bei ihrer Arbeit auf die Finger zu schauen und so nahmen wir an einer Fürhung durch eine Fabrik teil und durften auch sehen, wie mit ein wenig drehen und ziehen in nicht einmal 5 Minuten ein Pferd aus Glas fertig ist. Ich gestehe, da blieb auch mir der Mund offen stehen – diese Kunst ist tief beeindruckend.

Von Murano selbst haben wir nicht allzu viel gesehen, weil die Kinder an den einzelnen Schaufenstern hängen blieben und die bunten Figuren, Anhänger und Ketten bewunderten. Das war für uns aber auch in Ordnung und gut passend. Und sie wollten auch schon weiter nach Venedig.

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Zwischendurch rätselten die Kinder immer wieder im Reiseführer.

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Venedig mit Kindern

Nachdem wir den Vormittag auf Burano und Murano verbrachten, kamen wir kurz nach Mittag in Venedig an, direkt in der Nähe vom Markusplatz. Der Flair der Stadt hat uns sofort in seinen Bann gezogen und meine Tochter stammelte mit Tränen in den Augen „Es ist so schön da“. Auch mich berührte die Stadt tief, sie traf mitten ins Herz. Ich weiß nicht, aber kann man sich in eine Stadt verlieben? Wenn sich andere Menschen in Objekte verlieben können, vielleicht geht es dann auch mit Städten. So fühlte es sich zumindest an. Es wimmelte von Touristen. Unser erster Weg führte uns also zur Seufzerbrücke, auf der es sich staute und die Kinder nur einen schlechten Blick erhaschten. Sie waren begeistert, dass die Brücke in echt genauso aussieht wie im Baumhaus-Buch. Punkt 1: Check. Im Laufe unserer Venedig-Tour ergatterten wir dann von der anderen Seite einen guten Blick.

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Dann war Mittagessen in einer kleinen, typischen italienischen Bar angesagt und wir lernten, dass man sich zum Essen gar nicht hinsetzt, sondern einfach an der Bar stehen bleibt. Neben uns entdeckte ich eine ältere Dame in einem grünen Kostüm und unweigerlich musste ich an Donna Leon denken und dachte, sie könnte einem ihrer Filme entsprungen sein. Ja, ich pflege meine lieb gewonnen Klischees manchmal gerne. Gestärkt ging es weiter zum Markusplatz, zum Markusdom und zum Campanile. Und wir mussten auch die Frau mit der Tonschüssel suchen, die sich im Durchgang beim Uhrturm befindet. Ein Detail, auf das wir ohne dem Reiseführer sonst wohl nicht geachtet hätten.

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Eigentlich hätten wir uns einen Markusplatz voller Tauben vorgestellt, aber leider. Meine Tochter fotografierte das einzige Exemplar, das wir am Markusplatz entdecken konnten:

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Dafür faszinierte sie eine Möwe im Brunnen ein wenig abseits gelegen:

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Spieltipp für Venedig: Der Markuslöwe hat es meiner ältesten Tochter besonders angetan und so hat sie für sich selbst ein Spiel erfunden: Sie hielt nach Markuslöwen Ausschau und zählt sie um herauszufinden, wieviele derer es in Venedig gibt. Dieses Spiel kann ich allen Familien empfehlen, weil es eindeutig die Aufmerksamkeit erhöht und die Kinder von eventuell müden und schweren Beinen ablenkt.

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Mit dem Vaporetto ging es dann weiter zur Brücke ohne Geländer in der Fondamenta S. Felice bei der Station Ca‘ d’Oro. Sie ist die einzige Brücke in Venedig, die bis heute kein Geländer hat. Selbst Freunde, die schon viele Male in Venedig waren, kannten diese noch nicht – hätten sie eben unseren Reiseführer gelesen 🙂

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Dort in der Nähe entdeckten wir auch einen absolut leckeren Eissalon: Grom. Wirklich fantastisches Bio-Eis, das ein wenig an den Eis-Greissler erinnert. Wenn du also in Venedig bist (oder in einer anderen größeren italienischen Stadt), dann leiste dir dieses Eis.

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Die Kinder wurden müde und so spazierten wir nur noch bei der Rialtobrücke vorbei, setzten uns wieder ins Vaporetto und fuhren zum Markusplatz zurück. Unterwegs knipste die Tochter noch ein paar Gondeln:

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Wir ließen unseren Ausflug dann im Hard Rock Café ausklingen – nicht typisch italienisch, aber typisch für uns.

Abends ging es dann wieder mit dem Schiff zurück zum Hafen und wir konnten noch den beeindruckenden Sonnenuntergang genießen, während es in den Städten langsam wieder ruhiger wurde. Die Ruhe und Stille war nach so vielen Eindrücken angenehm. Aber mit einer wohligen Wärme ums Herz und dem Gefühl, dass wir von diesem Städtetrip alle etwas mitgenommen haben, fuhren wir zurück und ließen die Eindrücke Revue passieren.

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Wir haben viel geschafft und viel gesehen. Städtetrips mit Kindern darf man sich eben nicht so vorstellen, dass man von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit hüpft. Es gibt noch vieles, was unentdeckt blieb. Aber wir waren zufrieden und glücklich. Mit ein wenig Planung und viel Flexibilität lassen sich Städte gut mit Kindern entdecken und wir wissen, irgendwann werden wir wieder nach Venedig zurückkehren und noch ganz andere Seiten entdecken, die uns jetzt verborgen blieben. Venedig ist einzigartig und wird es immer bleiben.

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