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Noch nie zuvor habe ich mit meinen Kindern einen Citytrip gemacht. Zwar fahren wir jedes Jahr auf Urlaub, fahren in ein Hotel, ans Meer, an den See, zum Skifahren, aber eine Stadt haben wir noch nie gemeinsam erkundet. Doch dieses Jahr haben wir es gewagt und haben ein Wochenende in Hamburg verbracht. Hotel in der Nähe des Hauptbahnhofes und damit sehr zentral gebucht, Flüge dazu und los ging das Abenteuer Hamburg.
Erste Nachricht: Hamburg liegt nicht am Meer, wie viele glauben. Aber dennoch gibt es genug Wasser überall und viele andere Highlights, die große und kleine Besucher begeistern. Es ist eine Stadt der Superlative. Wir haben an diesem verlängerten Wochenende viel in Hamburg erlebt und gesehen. Von unserer ursprünglichen Planung haben wir kaum etwas umgesetzt, sondern wir haben uns einfach treiben lassen und geschaut, was uns abspricht, was uns begeistert und wo wir uns länger aufhalten wollen.
Vorbereitung auf Hamburg
Bevor es losging, haben wir uns mit den Kindern ein wenig auf Hamburg vorbereitet: Reiseführer für Kinder, Bücher über den Hafen, über Schiffe und noch vieles mehr haben wir als Einstimmung auf Hamburg gelesen.
1: Hamburg: Stadtführer für Kinder
2: Am Hafen: Hafenrundfahrt, Ozeandampfer und Wasserschutzpolizei
3: Was schwimmt da auf der Alster?: Hamburg-Wimmelbuch
4: Hamburg entdecken und erleben. Das Lese-Erlebnis-Mitmachbuch für Kinder und Erwachsene
5: Hamburg – Der Stadtführer für Kinder: Mit Bildern, Spielen, Rätseln
6: Mein Wimmelbuch: Komm mit ans Wasser
Hamburg ist groß, aber nicht so groß, dass man nicht viele Distanzen bequem zu Fuß erreichen könnte. Wir sind gleich in der Früh los und haben einmal die Altstadt auf eigene Faust erkundet und dabei viele kleine charmante Gassen entdeckt, die uns auf Anhieb gefallen haben. An vielen Ecken gefällt mir Hamburg richtig gut, es ist grün, es ist Natur, es ist malerisch schön, an anderen Ecken ist Hamburg auch ein bisschen schmutzig. Wir waren schnell am Wasser – egal, in welche Richtung wir gegangen sind. Weder die Alster war weit von unserem Hotel entfernt, noch der Hafen und der eindrucksvolle Blich auf die Queen Mary 2. Ich merkte unsere Begeisterung für den Hafen und für das Wasser – diese Möglichkeiten direkt vor der Tür zu haben sind einfach wunderbar und ich musste daran denken, dass wir ja auch in Wien die Donau hätten, sie aber einfach zu wenig nutzen.
Der Citytrip nach Hamburg war wohl der erste Urlaub, bei dem wir nicht vom Zoo, zum nächsten Spielplatz und wieder zum Hotel hetzten, sondern er war total entspannt. Da hat niemand gemeckert, niemanden wurde es zu langweilig und wir wurden stets freundlich behandelt – ob bei den Stadtrundfahrten, in den Lokalen oder im Schiffsmuseum. Das war so schön und befreiend für uns.
Unser Programm in Hamburg:
Die Hafenrundfahrt – die darf bei einem Hamburg-Besuch natürlich nicht fehlen. Die Kinder waren begeistert von den großen Schiffen im Hafen, den Wellen, den Möwen, dem Stage Theater und dem Haus, in dem Helene Fischer lebt. Von den Landungsbrücken fährst du los – eine Stunde mit Guide für etwa 18 Euro. Nicht gerade günstig. Wenn du etwas fürs Low-Budget suchst, dann nimm die Fähre von den Landungsbrücken, Dock 3 nach Finkenwerder. Eine Fahrt kostet dich 4 Euro und dauert 30 Minuten. Wenn du schon am Hafen bist, dann schau dir unbedingt den alten Elbtunnel an – ein architektonisches Meisterwerk: vier große Aufzüge, die Autos rauf- und runtertransportieren, damit sie den Fluss überqueren können.
Die Stadtrundfahrt: Um sich einen guten Überblick über die Stadt zu verschaffen und ein wenig Geschichte zu hören, ist eine Stadtrundfahrt mit einem Hop on, hop off-Ticket besonders zu empfehlen. Vor allem, wenn man Spontanität mag – wo es uns gefallen hat, sind wir ausgestiegen, haben uns umgeschaut, noch einmal darüber gesprochen, was uns im Bus dazu erklärt wurde und sind im nächsten Bus wieder eingestiegen. So haben wir u.a. einen Stopp auf der Reeperbahn eingelegt, um das köstliche Eis bei „Luicella’s Ice Cream“ zu verkosten (und ja, es ist wirklich, wirklich, wirklich lecker) und lernten dabei auch den Frisör der Beatles kennen. Ich meine, die Beatles, WOW! Auch beim Rathaus haben wir einen Halt eingelegt, weil wir uns auch den Innenhof anschauen wollten und entdeckten dabei ein Stück Geschichte, als 1/3 der Innenstadt Hamburgs bei einem Brand vernichtet wurde. Auch bei der Alster legten wir einen Halt ein um die Schwäne und Gänse zu beobachten und zu füttern und spazierten ein Weg an der Alster entlang, wo wir dann auch im Luxusviertel landeten und erfuhren, in welcher der Luxusvillen einst der Designer Joop wohnte. Natürlich haben wir nicht alles gesehen, denn bei vielen Sehenswürdigkeiten war dann zu viel los, die Tickets waren uns zu teuer oder die Kinder hatten dafür wenig Interesse. Dennoch haben wir mehr gesehen, als wir dachten.
Die Landungsbrücken: Zu den Landungsbrücken mussten wir jeden Tag. Das Wasser und der Hafen haben die Kinder magisch angezogen und sie entwickelten eine Leidenschaft für Schiffe. Deswegen haben wir uns dann auch Rickmer Rickmers, das schwimmende Wahrzeichen Hamburgs, angesehen und waren beeindruckt, auch einmal einen Motorraum eines Schiffes betreten zu können.
Stage Theater: Der ursprüngliche Grund für unseren Hamburg-Citytrip war ja der Besuch des Musicals „Der König der Löwen“ und ich kann es Familien mit Kindern nur empfehlen. Ein wirklich tolles Erlebnis und mit einer Nachmittagsvorstellung auch absolut tauglich für jüngere Kinder.
St. Michaelis: Angeblich hat man hier die schönste Aussicht über die Stadt Hamburg. Doch leider war es soooo bewölkt, dass man auch sonst schon nicht weit gesehen hatte. Also haben wir St. Michaelis nur innen angeschaut.
Wir hätten uns auch noch gerne die Modelleisenbahn angeschaut und einen angeblich super coolen Spielplatz bei der Überseebrücke, den Zoo, den alten Elbtunnel, die Hamburger Kunsthalle, und und und, aber wir hatten einfach keine Zeit mehr dazu. Wir müssen eben wieder kommen!
Hamburg kulinarisch – Essen mit Kindern
Im Vorfeld haben wir uns einige Tipps herausgeschrieben, wie etwa die L’Osteria, die mama trattoria in der Altstadt, das Jim Block und noch andere Möglichkeiten. Am besten gefallen hat es uns dann aber im Hard Rock Café direkt bei den Landungsbrücken mit Aussicht auf den Hafen. Es ist dort schon ziemlich laut, daher ist der Besuch mit einem Baby vielleicht weniger zu empfehlen oder du nimmst Kopfhörer als Schutz mit. Das Essen und die Kinderfreundlichkeit sind aber top! Und der Currypapa in der Einkaufsmeile Hamburgs hat den Kindern besonders gut gefallen – seitdem lieben sie Currywurst 🙂
Wenn wir eines von diesem Citytrip mitnehmen, dann: Nach 3 Tagen tun einem die Füße ganz schön weh. Aber: Es wird sicher nicht unser letzter Citytrip mit unseren Kindern gewesen sein – dazu hat es uns allen viel zu viel Spaß gemacht und wir dürfen uns auf ein neues Abenteuer freuen: Reisen mit Kindern.
Die Fotos hat übrigens fast alle meine älteste Tochter gemacht, die ihrer Leidenschaft fürs Fotografieren uneingebremst nachgekommen ist: